Im zweiten Teil unseres Reiseberichts erzählen wir euch von unserem Ausflug auf eine der vielen schönen Inseln vor der Küste Freetowns, dem Besuch bei unserem “Farming Project” und den Eindrücken aus der Schule, die unsere Kids besuchen.
Banana Island

Nach einer Woche voller Programm gönnen wir uns eine Auszeit auf Banana Island. Zwei Stunden Fahrt über teils sehr holprige Straßen bringt uns zu einem kleinen Hafen mit Holzbooten, die zwar historisch anmuten, aber einen sehr stabilen Eindruck machen. Wir können sogar beobachten, mit welch handwerklichem Geschick solche Boote mit einfachsten Mitteln neu gebaut werden.

Die Überfahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde und dann meinen wir im Paradies gelandet zu sein.
Alles ist grün, es wachsen Mandeln, Papayas und Avocados. Und es ist herrlich ruhig, was uns nach der lauten und hektischen Stadt sehr gut tut. Unterkunft finden wir in kleinen Steinhäusern direkt am Strand, die sogar eine (kalte) Dusche haben. Ein Luxus, der uns in unserer Unterkunft in
der Stadt nicht vergönnt ist. Nach einer kurzen Wanderung durch den dichten Wald, in dem es Giftschlangen geben soll, erreichen wir einen weiteren Strand, der uns den Rest des Tages auch alleine gehören soll.




Das Wasser ist warm, aber leider etwas trüb, wobei wir nicht wissen, ob es an aufgewirbeltem Sand oder Dreck aus der Stadt liegt. Wir wagen es, ein ausgiebiges Bad zu nehmen und dösen ein wenig in der Sonne.
Viele Gedanken aus der vergangenen Tagen gehen uns dabei durch den Kopf. Sierra Leone ist ein wunderschönes Land; durch die Regenzeit ist es hier sehr grün, es ist fruchtbar und durch die Berge ist die Landschaft sehr abwechslungsreich.
Auch verfügt Sierra Leone über zahlreiche Bodenschätze, wäre somit auch reich. Die einfachen Leute haben davon leider nichts, außer vielleicht zu Hungerlöhnen unter schlechten Bedingungen zu arbeiten… Wie ihr seht, fällt uns auch hier das Abschalten schwer, zu groß ist das Elend, das wir gesehen haben.
Das Farming Projekt

Auf der Rückreise von Banana Island besuchen wir die Ackerfläche, die die Ernährung der Kinder unterstützen soll und vielleicht später auch dazu dienen kann, die Schulabgänger in Ackerbau auszubilden.

Hier ist in der Zwischenzeit viel passiert. Die zuvor zugewucherten Flächen wurden weiter freigelegt. Angebaut werden Maniok, Süßkartoffeln, Erdnüsse und Co..
Auch wurden einige Bäume neu gepflanzt, z.B. Kokospalmen, Mango, Apfel und Bananenstauden. Es geht voran und das ist gut zu sehen.
Die Schule

Wieder zurück wollten wir natürlich noch mehr über das tägliche Leben unserer Kids erfahren und so haben wir uns den Schulunterricht angesehen. In jeder Klasse, von Vorschule bis zu den Abschlussklassen nach 10 Jahren konnten wir hospitieren.
Das Schulsystem ist an das britische System angelehnt, in den letzten Klassen können die Kinder Schwerpunkte wie Naturwissenschaft,
Wirtschaft oder auch Landwirtschaft wählen. Alle tragen Schuluniform, was zwar ein schönes Bild abgibt, aber dennoch in vielen Familien ein Kostenproblem darstellt.

Im Unterricht der Vorschulklasse, der mit den Kindergartenkindern im selben Raum stattfindet, geht es sehr lebhaft zu. Alle wiederholen sehr laut, was die Lehrerin vorspricht. Die Kinder sind teilweise so aufgeregt, dass sie im Stehen mitmachen. Es wird auch getanzt und gesungen.
Diese Geräuschkulisse wird uns während unseres Schulbesuches begleiten, da alle Klassenzimmer in einen Innenhof münden und kein Glas in den Fenster haben. Wir haben uns gefragt, wie es den Schülern der oberen Klassen wohl gelingt, diese Geräusche auszublenden und sich auf den
eigenen Unterrichtsstoff zu konzentrieren. Dieser schien uns durchaus auf einem hohen Niveau zu sein, zumindest konnten wir beide dem Physikunterricht nicht folgen…





Was wir sonst noch so Sierra Leone erlebt haben, wie unser Besuch bei einem anderen Hilfsprojekt war und wie wir uns beim Kochen für 47 Kinder angestellt haben, erzählen wir euch dann gerne in den nächsten Tagen im 3. Teil unseres Reiseberichts.
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